Das einzige, was für den Triumph des Bösen notwendig ist, besteht darin, dass gute Menschen nichts tun.
Edmund Burke
Autor: Steffen Meltzer
Haben Sie heute schon die „falsche“ Meinung an der „falschen“ Stelle vertreten? Rechnen Sie immer mit den möglichen Konsequenzen. Sich auf seinen eigenen gesunden Verstand zu verlassen, sich an Recht und Gesetz zu halten, „unangepasste“ Auffassungen über die Flüchtlingspolitik oder Flüchtlingskriminalität, rechte und linke Gewalt gleich zu bewerten- all das kann schnell zum beruflichen und persönlichen Aus führen.
Vor kurzem hatte ich ein Telefonat, mit einem der bekanntesten Bücherautoren zum Thema „Mobbing“, der darüber hinaus studierter Psychologe ist. Wir kamen auf das „Systemmobbing“ bzw. „System-Mobbing“ zu sprechen, dessen Begrifflichkeit von Professor Dieter Zapf geprägt worden ist.
Was versteht man unter „Systemmobbing“?
Dazu erarbeiteten wir folgendes bildhaftes Beispiel*, selbstverständlich aus einem reinem wissenschaftlichen Interesse:
Ein Polizeibeamter hatte vor einem Strafgericht gegen eine Kollegin ausgesagt. Diese wurde daraufhin verurteilt. Dass jeder Zeuge vor Gericht verpflichtet ist die Wahrheit auszusagen, also auch Vollzugsbeamte, möchte ich nur am Rande erwähnen.
Neben dem Ergebnis, dass es nunmehr eine Kollegin gab, deren weiße Weste grau bzw. eher schwarz war, bekam der korrekte Polizeibeamte in seinem Team, keinen Fuß mehr auf die Erde. Er wurde ab sofort geschnitten, ja er wurde gemobbt. Der Beamte spürte natürlich, dass er diese Verhaltensperversionen nicht jahrelang unbeschadet überstehen kann und beantragte die Versetzung. Diesem Wunsch wurde auch entsprochen, allerdings kam er in eine gänzlich andere Organisationseinheit, als es seinen Vorstellungen entsprach. Nur ganz nebenbei sei bemerkt, dass er ab sofort zusätzlich ca.100km Fahrtstrecke zurückzulegen hatte. Was für ein Zufall aber auch.
Bereits vor seinem dortigen Eintreffen scharrten einige auserwählte Vertraute des Vorgesetzten, in froher Erwartung mit den Füssen, da ja nun ein Anschwärzer und Kameradenschwein, zu ihnen versetzt werde. Der Chef hatte sein Team dahingehend mental eingestimmt, dass nun ab sofort, ein „ganz schwieriger Kollege, der nicht Teamfähig sei“ hinzukommen würde. Die dafür vorgesehene Dienstberatung erfolgte natürlich in dessen Abwesenheit, versteht sich. Auch in dieser Truppe nahmen die Ungereimtheiten bald ihren erwarteten Lauf, auch hier wurde der Betroffene angegriffen, ausgegrenzt, Gerüchte wurden gestreut und eine verschlechterte Beurteilung des Vorgesetzten waren nur einige Folgen.
Das Motto war: „Du hast keine Chance, also nutze sie!“
So einfach kündigen? Geht schlecht, da dann alle Pensionsansprüche verloren gehen, denn auch der Studienabschluss ist faktisch auf ein offizielles Amt beschränkt.
Der Beamte stellte daraufhin einen neuen Versetzungsantrag, der aufgedrückte Stempel lautet stets: abgelehnt! Es folgten sechs weitere gleichartige Begehren, die ebenfalls alle, unter sichtbaren fadenscheinigen Gründen, abgeschmettert wurden. Unter anderen würde man auf diesen offenen Stellen zurzeit keinen Dienstposten benötigen oder die Qualifikation würde (angeblich) „nicht passen“. Auch „fürsorgliche Gründe“ wurden angeführt, was immer das auch konkret zu bedeuten hatte. Jeder im Haus wusste, dass das vorgeschobene Ausflüchte waren. Auch die sogenannte Mobbingbeauftragte, als Rädchen im System, spielte foul, natürlich gegen den Beamten.
Das Spiel hieß: Schwarzer Peter – und raus bist Du!
Der Beamte schrieb als letzten Versuch, eine Dienstaufsichtsbeschwerde an eine „höhere Stelle“ im Innenministerium. Das Ergebnis? Überraschung! Natürlich alles abgestritten! Von nun an wurde der Beamte endgültig als „psychisch gestört“ einkategorisiert. Erst einmal nur „halboffiziell“ hinter der vorgehaltenen Hand. Schließlich hätten alle „Ermittlungen“ ergeben, dass an den Beschwerdegründen nichts dran war.
Die Situation wurde immer auswegloser. Der PHK, der dreißig Jahre in einem tadellosen Dienst seinem Land gedient hatte, verließen langsam aber sicher, die psychischen Kräfte. Bald stellten sich ebenso vegetative Gesundheitsbeschwerden ein. Es kam was kommen musste: die Flucht ins Dauerkrank als letzte verbleibende Möglichkeit sich und seine Gesundheit zu schützen.
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