Sehr geehrter Herr Prof. Feltes,
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mit Erstaunen musste ich im letzten Polizei-Newsletter über die sog. Studie zur Polizeigewalt von Ihnen lesen, ich zitiere Sie: „…hat sich eine sehr kontroverse Diskussion auch innerhalb der Polizei entwickelt, die leider in weiten Teilen an der Sache vorbei geht.“
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Dazu möchte ich Ihnen in der gleichen Tonalität antworten: Sie sind nur ein Theoretiker im Elfenbeinturm der Wissenschaft. Wie kommen Sie dazu, die berechtigte Kritik an dieser „Studie“, die allein methodisch schwere Mängel aufweist, derartig arrogant und herablassend zu bewerten?
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Sie und Ihr Kollege Herr Singelstein müssen damit leben, dass man diese „Studie“, die einseitiger nicht sein kann, heftig kritisiert. Was Sie mit Ihren diesbezüglichen Veröffentlichungen bezwecken, ist aus meiner Sicht klar: Stimmung machen und gegen die Polizei ein nachteiliges Fraiming erzeugen.
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Natürlich gibt es in der Polizei sehr viel zu verändern und zu verbessern. Fangen Sie doch einmal bei den Behördenleitern und Führungskräften an und nicht bei den Polizisten, die täglich einen schweren Dienst auf der Straße verrichten müssen, den Sie vermutlich niemals aushalten würden. Sie können nicht einmal mit Kritik an einer „Studie“ sachlich umgehen, geschweige, man würde Sie dauerhaft persönlich beleidigen, anspucken oder schlagen. Das müssen aber tagtägliche viele der von Ihnen kritisierten Polizeibeamten aushalten.
Aber die Führungskräfte zu kritisieren, die die Beamten an der Basis oftmals allein im Regen stehen lassen, dazu fehlt Ihnen und Herrn Singelstein der Mut und die Courage. Dann bestünde die Gefahr bei der herrschenden Politik anzuecken, dass möchten Sie dann lieber doch nicht riskieren.
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Was war ich stolz, dass Sie mich einst in einer Ausarbeitung zitiert hatten. Was habe ich Sie einst für Ihre wissenschaftliche Tätigkeit geachtet und gern zitiert. Selbiges verkneife ich mir neuerdings, denn Sie sind nach meiner Wahrnehmung zur Beliebigkeit eines Mainstreams geworden. Jemand, der meines Erachtens auf polemische Weise vom Zeitgeist profitieren will.
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Mit freundlichen Grüßen
Steffen Meltzer, Polizeibeamter a. D.
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