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 „Das Einzige, was für den Triumph des Bösen notwendig ist, besteht darin, dass gute Menschen nichts tun.“ Edmund Burke (englischer Schriftsteller)

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§ 32 Notwehr StGB

(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.

(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.

Beachte die Verhältnismäßigkeit, wähle, wenn du kannst, das relativ mildeste Mittel. Jedoch verlangt niemand von dir, eine „fachlich fundierte“ Verhältnismäßigkeitsprüfung, jedoch darf die Abwehr-handlung nicht im krassen Gegensatz zum Angriff stehen. So darf zum Beispiel ein Obstbauer nicht zur Schusswaffe greifen und damit auf einen Obstdieb schießen. Erforderlich ist eine Verteidigungs-handlung, wenn sie geeignet ist, den Angriff  sicher und endgültig zu beenden. Neben den relativ mildesten Abwehrhandlungen, muss sich niemand auf Risiken in der Verteidigung einlassen. Ebenso wenig kommt eine schimpfliche Flucht in Betracht, da das Recht dem Unrecht nicht weichen muss.  (siehe auch Kristian Kühl: Strafrecht Allgemeiner Teil, 4.Auflage, Vahlen 2002, §7Rdn.4)

Es gehört zu deinem Menschenrecht, deine Rechtsgüter, beispielsweise  Leben und Gesundheit oder Ehre und Eigentum zu verteidigen. Flucht ist ausdrücklich kein erforderlich mildes Mittel, trotzdem manchmal das Klügste. Du bist jedoch nicht betreffs „Notwehr verpflichtet“ zu flüchten, weil es angeblich das „mildeste Mittel“ wäre. Hierzu gibt es höchstrichterliche Urteile.

Der Angriff muss rechtswidrig sein, gerade stattfinden, noch andauern oder unmittelbar bevorstehen. Falls zur Abwehr tödliche Mittel angewendet werden müssen, dann soll das vorher (falls überhaupt möglich) angekündigt werden. Die Notwehr muss sich gegen Rechtsgüter des Angreifers richten und nicht beliebig gegen „irgendetwas“. Dem Notwehrenden soll die Verteidigungshandlung bewusst sein.

Wer einen Angriff provoziert kann sich nicht nachher auf „Notwehr“ berufen.

Diese Angaben erheben keinen Anspruch auf rechtliche Vollständigkeit und, sondern stellen auch meine Auffassung dar. 

 

Druckpunkte/gefährliche Stellen:

Zur Abwehr einer gegenwärtigen Gefahr für Leben und Gesundheit habe ich einige „Druckpunkte“ dargestellt, die für jeden leicht zu verstehen und anzuwenden sind.

 
Die Anwendung erfolgt auf eigene Gefahr, keine rechtliche Garantie für Richtigkeit! Falls ein Training erfolgt, sollte das unter einer anerkannten fachlichen Anleitung erfolgen, da man hier mit äußerster Vorsicht vorgehen muss.
 

Warnung: Einige Druckpunkte können bei einer Gewalteinwirkung lebensgefährliche Verletzungen nach sich ziehen. Das bedeutet im Umkehrschluss auch, dass du diese Stellen bei dir selbst, bei einem körperlichen Angriff,  unbedingt schützen solltest.

Buch Punkte Kopf mit Zahlen 001

 

Druckpunkt/Anwendung/Folgen (untere Grafiken):

01: Stirnbein/ Schlag/  Bewusstlosigkeit, Gehirnerschütterung;
02: Nasenwurzel/Schlag/ Schmerz;
03: Nasenbein/ Schlag/ Schmerz;
04: Auge/ Stich/ Tod, Schmerz, Ohnmacht;
05: Augenhöhle/Schlag/ Schmerz, Bruch;
06: Backenknochen/ Schlag/  Bruch;
07: oberhalb der Lippe/ Schlag/ Ohnmacht;
08: Oberlippe/Schlag/ Schmerz, Ohnmacht;
09: Unterlippe/ Schlag/ Schmerz;
10: Falte zwischen Unterlippe und Kinn/ Schlag/ Bruch, Ohnmacht;
11: Kinnspitze/ Schlag/ Ohnmacht, Kieferbruch;
12: Unterkiefer/Schlag/ Bruch;
13: Hinterkopf/ Schlag/ Bewusstlosigkeit;
14: Hintergrund Ohr/ Druck/ Schmerz;
15: Genick/ Schlag/ Lähmung, Tod;
16: Speicheldrüse/ Druck/ Schmerz;
17: Gehörgang/ Pressschlag/ Gleichgewichtsstörung, Verlust Gehör;
18: Kehlkopfdeckel/ Schlag, Druck, harter Griff/  Ohnmacht, Tod;
19: Drosselgrube/ Schlag, Druck/ Ohnmacht, Tod;
20: Augenbraue/ Schlag/ Gehirnerschütterung, Bewusstlosigkeit;
21: Sinusknoten/ Schlag, Druck/ Ohnmacht, Tod;
22: Halsschlagader/ Schlag, Druck/ Ohnmacht, Tod;
 
 
Es gibt noch sehr viel mehr dieser „empfindlichen Punkte“ und Körperregionen, die ich vollständig in meinem Buch darlege. In lebensbedrohlichen Situationen, z.B. einer Vergewaltigung mit dem Versuch das Opfer zu erwürgen bzw. zu ersticken oder einem Angriff mit einer Waffe, kann die Kenntnis solcher Punkte lebensrettend sein. Bei lediglich einer erhaltenen Ohrfeige oder nur einem geschubst werden, ist die Anwendung jedoch völlig unangebracht, eine Straftat und deshalb strengstens verboten! Bedenke auch, jeder Schlag kann einen Menschen töten oder lebenslang schwer schädigen, auch wenn das gar nicht beabsichtigt war.
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Die Gegenwehr ist sofort einzustellen, wenn der Grund der Maßnahme weggefallen ist. Auf einen wehrlos am Boden liegenden Menschen, auch wenn er dich angegriffen hat, ist selbstverständlich ebenso nicht weiter einzuwirken. Wenn du das mit „Notwehr“ begründen willst, rate ich zu einem wirklich ganz ausgezeichneten Rechtsanwalt, ansonsten ein absolutes Tabu.

Falls du die Möglichkeit hast, spreche lieber gezielt andere Personen mit der Aufforderung an („Sie in der blauen Jacke…“) dir zu helfen und/oder die Polizei (110) zu rufen, bzw. ergreife, wie bereits angeführt, die Flucht.

Körperstellen, die du an dir schützen sollst, da extrem gefährlich:

  • – Schädel (siehe Skizzen);
  • – Kehlkopf und Genick
  • – Herzspitze
  • – Solarplexus
  • – Hoden

violence

Foto: envato

Dein Verhalten als Geschädigter/Opfer:

Pass auf, dass du nicht zweimal das Opfer wirst.

Achte darauf, ein Täter der dich angreift wird u.U. auch aggressiv nach der Polizei rufen. Solche kalten Praktiker sind auf Aggression und Raffinesse trainiert und übertölpeln damit unbedarfte Menschen.

Warum das so ist? Ganz einfach, weil sie damit bereits mehrmals Erfolg hatten und ungestraft davon gekommen sind. Ich kenne selbst Beispiele, aufgrund dessen die Opfer unterließen die Polizei zu rufen, da die Geschädigten durch das offensiv – dominante und selbstsichere Auftreten des Täters völlig verunsichert waren.

Diese werden behaupten, du hättest angegriffen, sie werden das Blaue vom Himmel erzählen. Das macht jedem „Normalo“ schwer, entsprechend zu reagieren, weil kaum jemand mit solcher enormen Dreistigkeit rechnet.  Er wird behaupten, du hättest zuerst zugeschlagen, damit er vor der Polizei als „Opfer“ dasteht.

Hinzugerufene Polizisten machen ihren Job professionell, aber niemand ist frei von subjektiven Wahrnehmungen.

Deshalb: Sehe dich unbedingt und sofort nach Zeugen um! Versuche schon während deiner Notwehraktion nach diesen Ausschau zu halten.

Profis sagen dazu: Achte auf den Gesamtorganismus, nicht nur auf dich selbst und dein Gegenüber.

Lass dir nach dem Vorkommnis deren Telefonnummer geben, bitte sie darum, das Gesehene aufzuschreiben und dir zuzusenden. Beeinflusse sie nicht dabei! Du bzw. besser dein Rechtsanwalt kann dann diese Aussagen an die Staatsanwaltschaft weitergeben.

Weder der Staatsanwalt noch die Polizei waren bei der Auseinandersetzung dabei, deine Aussage steht gegen die des Aggressors. Du hast dich schließlich nur gewehrt und dein Recht auf Notwehr wahrgenommen.

Täter die keine Zeugen aufweisen können, werden gebetsmühlenartig wiederholen, dass du der „Verursacher“ bist. Das ständig – beschuldigende Wiederholen der Unwahrheit kann mit der Zeit Spuren bei Ermittlern und Richtern hinterlassen, denn niemand kann wirklich „objektiv“ sein. Vor allem dann, wenn es um Delikte der sog. Massenkriminalität, beispielsweise Körperverletzung oder Sachbeschädigung, geht.

Aufgrund dessen sind oftmals Zeugen für den Richter bzw. den Staatsanwalt eine herausragende – und mitunter einzige (!) Möglichkeit, dass Lügengebäude zum Einsturz zu bringen, zur Wahrheitsfindung beizutragen und dir zu deinem umfassenden Recht zu verhelfen.

Bei erheblichen Beleidigungen, Verleumdungen und bei körperlichen Verletzungen steht dir ein Schmerzensgeld zu, dass du allerdings selbst einklagen musst. Die Verjährungsfrist beträgt hierzu drei Jahre. Alternativ besteht kann dein Rechtsanwalt ein sog. Adhaesionsverfahren beantragen, dabei wird deine Schmerzensgeldsache im Strafverfahren gleich mit behandelt. Jedoch muss es zu einem Schuldurteil kommen, damit du Anspruch auf Schmerzensgeld hast und dieses erhältst.

Pass auf dich auf und gewöhne dir, ähnlich den Profis,  eine „gelassene Wachsamkeit“ an.

 

Sehr anschauliche und gute Darstellung: