Bei dem Messerangriff im ICE (vier Verletzte) könnte es sich um einen extremistischen Hintergrund gehandelt haben. Auf der Pressekonferenz kurz nach der Tat hatten Ermittler berichtet, der Beschuldigte hätte bei seiner Festnahme geäußert: „Ich bin krank und brauche Hilfe!“ Ein Gerichtspsychiater hätte den Syrer „begutachtet“ und diesem eine „paranoide Wahnvorstellung“ attestiert. Die schnelle Zuschreibung einer psychischen Erkrankung war an unterschiedlichen Stellen, so auch auf meinem vorhergehenden Beitrag („Schnellbesohlt – psychisch krank“) kritisiert worden.
Die Generalstaatsanwaltschaft München berichtete nun über diesen neuen Ermittlungsstand. Bei einer Hausdurchsuchung wurden mehrere Propagandavideos der Terrororganisation des Islamischen Staates (IS) gefunden. Außerdem wurde der Facebook-Accounts des 27-jährigen ausgewertet.
Ob der Beschuldigte zum Tatzeitpunkt schuldunfähig oder vermindert schuldfähig war, soll ein ausführliches und abschließendes Gutachten endgültig beurteilen.
Die Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) hat die Ermittlungen an sich gezogen. Das passiert immer dann, wenn ein extremistisches oder terroristisches Motiv in Erwägung gezogen wird.
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