von Steffen Meltzer

Meinung: Nun ist das eingetreten, was viele Personen (mich einbezogen) seit Jahren prophezeit haben: Nicht nur die Spaltung in der Gesellschaft hat extrem zugenommen, sondern auch die Gewalt gegen Andersdenkende. Ich kann nur jedem kopfhohlen Schläger nahelegen: Mit Gewalt erreichst du genau das Gegenteil. Denn jeder Faustschlag wird von der Opferpartei im Wahlkampf in die Öffentlichkeit transportiert. Man sieht es an den jüngsten Straftaten, gegenüber einem SPD-Politiker in Dresden oder dem betroffenen Grünen in Essen. Überall werden Demonstrationen organisiert, die die AfD und die „Rechten“ verteufeln, denn diese hätten die Grundlage dafür gelegt. Das ist zwar viel zu einfach gedacht, denn zur politischen Überhitzung haben alle Seiten beigetragen, so auch CDU und AfD-Politiker körperlich attackiert werden. Für die Grünen und Linken steht bereits vor Abschluss der polizeilichen Ermittlungen fest, dass die Täter „Rechte“ waren. Dabei waren in Essen die Täter südländisch-arabisch aussehende Personen und in Dresden waren es Jugendliche. Tatmotiv bisher unbekannt!
Mein Wunsch: Körperliche Gewalt geht selbstverständlich gar nicht, aber auch die Wählerbeschimpfungen haben ab sofort aufzuhören, damit die Atmosphäre nicht noch weiter angeheizt wird. Das wird vermutlich ein frommer Wunsch bleiben. Nee, ich relativiere und setze gar nix gleich! Wer das unterstellt, ist ein manisch-getriebener Ideologe und nicht daran interessiert, die gegenseitige Entmenschlichung zu beenden. Deshalb wird sich die Lage (leider!) weiter verschärfen. Jetzt benötigen wir Personen in allen Parteien und in der Öffentlichkeit, die zur Mäßigung gegenüber Andersdenkenden aufrufen. UND wir benötigen Schnellverfahren durch die Justiz und strenge, abschreckende Urteile gegen die Schläger!
Ich mutmaße, jeder wird weiterhin darauf verweisen, nur er hätte die absolute-politische Wahrheit für sich gepachtet. Andersdenkende, die sachlich argumentieren, werden manche Akteuere weiterhin schäbig und aggressiv als Nazis, Rechtsextreme, Islamophobe, Leugner und Verschwörungstheoretiker stigmatisieren und versuchen, aus dem Diskurs auszugrenzen. (Freilich, kein Grund deshalb Fäuste einzusetzen!) Deshalb erwarte ich eine weitere Zuspitzung. Wahrscheinlich ist nonverbale und verbale Gewalt ein immanenter Bestandteil unseres Gemeinwesens, dass sich weiter zerschießt. Alle, die jetzt „überrascht“ tun, sind nicht in der Lage, etwas zu analysieren oder zu reflektieren. Oder sie verstellen sich.
Nachtrag am 06.05.2014, 19:15 Uhr: Nachtrag: Einer der Tatverdächtigen, ein 17-jähriger Jugendlicher, soll dem rechtsextremen „Spektrum“ angehören. Ob es auch das Motiv für die schwere Straftat ist, wird gegenwärtig von der Polizei ermittelt. Der Name des Jungen wurde inzwischen an die Medien durchgestochen.