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Hast du auch am 02.11.2014, ab 21:45 Uhr, Günther Jauch und seine Gäste in der ARD belauscht?
Familiäre Gewalt nur männlich, Frauen nur Opfer?
Als geladene Gäste waren anwesend:
- Ein pensionierter Leiter einer Mordkommission und Fallanalytiker,
- eine Frau, deren Ehemann erst den gemeinsamen Sohn und anschließend sich selbst vergiftete,
- eine junge „Zeit“- Journalistin, die eine Reportage herausbrachte, in der sie darüber berichtet hat, wie ein Mann seine Frau und die beiden gemeinsamen Kinder getötet hat,
- Ein Schauspieler, der einen solchen Täter in einer „Polizeiruf“ – Reihe dargestellt hat,
- eine Gerichtsgutachterin und Leiterin der forensischen Abteilung an einer Landesnervenklinik.
Freilich, die Gerichtsgutachterin, eine Österreicherin, keine Deutsche.
Dann ging es zur Sache.
Günther Jauch fragte die Chefärztin der Psychiatrie, ob es Warnhinweise dafür gibt, dass ein Tötungsdelikt bevorstehen könnte? Die Gutachterin stellt fest, dass nach US- Studien lediglich 0,2 bis 0,3 Fälle pro 100 000 Einwohner zählbar sind, was sehr wenig wären. Auch in Österreich gab es zwischen 1991 und 2006 „lediglich“ 22 diesbezügliche Delikte mit 61 getöteten Personen. Deshalb könne man daraus keine Gesetzmäßigkeiten ableiten, meinte sie. Deshalb springe ich gern einmal in die Bresche und helfe ein wenig mit den Fakten nach:
Gewalttaten in der Partnerschaft sind alles andere als selten. Über Gefährdungsrisiken gibt es genaue Erkenntnisse. Nach einer Untersuchung von Campbell, et. al., 2003, steigt das Risiko für Frauen von ihrem Partner getötet zu werden um folgenden jeweiligen Faktor:
- 3,8x, wenn die Frau während der Schwangerschaft geschlagen wird,
- 4,1x, wenn der Mann fast jeden Tag betrunken ist,
- 4,3x, wenn durch den Partner die physische Gewalt zunimmt,
- 5,1x, wenn der Partner die Frau zunehmend oder völlig kontrolliert,
- 6,1x, wenn eine Schusswaffe im Haus ist,
- 7,6x, wenn der Geschlechtsverkehr erzwungen wird,
- 9,2x, wenn neben der körperlichen Gewalt durch den Partner Eifersucht dazukommt,
- 9,9x, wenn Angriffe auf den Hals der Frau erfolgen,
- 14,9x, wenn der Mann droht, die Frau umzubringen,
- 20,2x, wenn der Partner sie mit einer Schusswaffe bedroht oder angreift.
Der gesamte Text ist nachlesbar in der Buchneuerscheinung “Schlussakkord Deutschland”.
Eines vornweg: ich habe die Talkshow nicht gesehen.
Aus meiner Sicht sind solche „Familiendramen“ aber tatschlich einer „krankhaften Enwicklung“ zunindest eines Partners zu großen Teilen mit geschuldet.
Inwieweit da die Genetik eine Rolle spielt , vermag ich nicht zu beurteilen, aber auch ich denke und glaube, dass da sehr viele weitere Einflüsse ne entscheidende Rolle spielen.
Aber prinzipiell wird bei einer solchen Tat, einen Druck nicht standgehalten und auch z.B. Depressionen drücken sich oft geschlechtspezifisch unterschiedlich aus.
Sicher sind Frauen nicht die „besseren Menschen“, nichts desto Trotz glaube ich schon, dass körperliche Gewalt häufiger von Männerm ausgeht und das aus meiner Sicht nicht, weil das „männliche Geschlecht „mehr Gewalt ausgesetzt wird bzw mehr unter „Erfolgdruck gesetzt wird?“
Wie viele Jungs dürfen denn auch „fauler“, „schmutziger““ungezogener“ sein, weil sie eben ein Junge sind…?
Natürlich… dafür “ müssen Jungen mutiger sein , dürfen sich weniger Tränen erlauben…: und nich das Weiterzählen von Problemen -))“ (Linda Hesse… „Ich bin ja kein Mann… ich kann mir Tränen erlauben…:-) )
Aber vergessen wir dabei nicht: Es gibt sie nun mal tatsächlich die geschlechtsspezifischen Unterschiede. Noch immer bekommen nun mal „die weibchen“ die Kinder und ich halte es für unnsinnig die Unterschiede der Geschlechter „verleugnen“ zu wollen.
Ohne es „anzuerziehen“ ,interessieren sich eben Jungs häufiger für Autos, fürs „Kräftemessen untereinander“ etc, etc. (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Nein – es ist doch auch gut ,dass es diese Unterschiede gibt mit all seinen Vor-und Nachteilen für das eine und auch andere Geschlecht..
Aber ich glaube schon, dass das männliche Geschlecht eher zur „tumpen Gewalt neigt“, was natürlich nicht ausschließt dass es das auch beim weiblichen Geschlecht gibt.
Dass das weibliche Geschlecht das mit anderen Mitteln „ausgleicht“ , fällt mir schwer zu glauben , weil die andere Art auch den männlichen Geschlecht nicht vorenthalten bleibt.
Mag sein , dass manchmal auch der Mann um seine „Gleichberechtigung zu kämpfen hat“, aber in punkto „Leistungsdruck“ (jeder auf anderen Gebieten) sehe ich das zumindest in unserem Land nicht als erheblichen Unterschied.
Hallo Steffen,
ein interessanter Artikel mit vielen Informationen, der gut und ganz praktisch heruntergedacht werden kann auf unsere heutigen ganz normalen Familienstrukturen in Deutschland und damit viele Fragen und Themen eröffnet.
Der Artikel hat bei mir tiefe Eindrücke hinterlassen, wie es in der Wirklichkeit in Familien mit Problemen aussieht. Besonders schockiert hat mich die Erkenntnis, dass es solche Dramen wirklich gibt.
Ich hoffe und wünsche mir, dass mit diesen Artikeln die Leute auf solche Probleme aufmerksam gemacht werden und dass es jeden treffen kann.
Viel Erfolg bei weiteren spannenden Artikeln, ich freue mich darauf.