Zwischen Russland und der Ukraine droht Krieg, Die Energiepreise schießen in Höhen, die für immer mehr Menschen unbezahlbar werden. Es droht eine Inflation. Die wirtschaftlichen Schäden, die durch die Corona-Politik verursacht wurden, machen sich unübersehbar bemerkbar. Da ist es schon erstaunlich, was in Krisenzeiten wie diesen heiß diskutiert wird.
In der Bundestagsfraktion der Grünen sitzt ein biologischer und juristischer Mann, der sich als Frau fühlt. Das wäre sein Privatproblem, oder nur ein innergrünes, denn der Mann scheint über die Frauenquote für den Bundestag nominiert worden zu sein. Zum Skandal wird das Ganze, wenn der Bundestag diesen Mann offiziell als Frau führt, obwohl man sich bei der Annahme des Mandats ausweisen muss. Im Abgeordnetenverzeichnis steht eine Falschangabe.
Sollte Tessa tatsächlich über die Frauenquote nominiert worden sein, hätte sie die Grünen an der Nase herumgeführt. Dass die Partei ein Problem hat, wird spätestens klar, wenn man weiß, dass, wie die Welt berichtete, ein Grünen-Politiker in Reutlingen die Frauenquote nutzte, um einen Quotenplatz zu erhalten, indem er sich am Tag einer parteiinternen Wahl als Frau definierte. Statt aber darüber nachzudenken, ob diese Quote nicht wissentlich verletzt wurde, inszenieren die Grünen eine Kampagne gegen alle, die auf die unbestreitbaren Fakten hinwiesen, dass ein biologischer und juristischer Mann eben genau das ist: ein Mann, unabhängig davon, wie er sich fühlt oder wofür er gehalten werden will. Es ist ein verbaler Krieg gegen die Fakten, der mit den schärfsten Geschützen geführt wird:
Bundestagsvizepräsidentin Göring-Eckardt sprach bei Twitter von einer „furchtbaren Diffamierung“. Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung Sven Lehmann spricht über „menschenfeindliche Hetze“ und betont, Transfrauen seien Frauen.
Grünen-Fraktionschefin Britta Haßelmann nannte Aussagen über die juristischen und biologischen Fakten Tessa betreffend „abscheulich“ und „erschütternd“, „niederträchtig, bodenlos… homophob und zutiefst menschenverachtend.“
In der Welt konnte man während des Bundestagswahlkampfes nachlesen, wie sehr Tessa gelitten hat, unter ihrem juristischen Namen Markus antreten zu müssen. Es würde ihr „seelische Qualen“ bereiten. Was Tessa und ihre Unterstützer übersehen ist, dass es noch nie in unserer Gesellschaft so eine selbstverständliche Akzeptanz gegenüber Transsexuellen gegeben hat. Bei uns könnte wirklich jeder nach seiner Fasson selig werden.
Die Akzeptanz wird aber gefährdet, wenn von der Mehrheit verlangt wird, Fakten nicht mehr zur Kenntnis nehmen und aussprechen zu dürfen. Es ist längst kein Ausnahmefall mehr, dass Männer, die sich als Transfrauen fühlen bei sportlichen Wettkämpfen Medaillen erobern, die sie nie erreicht hätten, wenn sie bei den Männern angetreten wären. Für mich ist das frauenfeindlich und demütigend. Es ist frauenfeindlich, wenn ein Vergewaltiger, der sich als Transfrau ausgibt in ein Frauengefängnis eingewiesen wird, wo er prompt wieder vergewaltigt. Das ist nicht nur demütigend, sondern kriminell.
Es ist demütigend, menschenverachtend und kriminell, wenn Bürgern gesetzlich untersagt werden soll, Fakten wahrzunehmen und zu benennen.
Was die Grünen und ihre Unterstützer im Bundestag exerziert haben, fühlt sich an wie das Andersonsche Märchen von des Kaisers neuen Kleidern. Bekanntlich spaziert der Kaiser nackt durch die Straßen und alle müssen seine eleganten neuen Kleider loben. Das ist die ultimative Erniedrigung der menschlichen Wahrnehmung und des Verstandes. Im Märchen bricht ein Kind den Bann, indem es ausspricht, was alle sehen: Der Kaiser ist nackt. Kindermund tut Wahrheit kund, lautet ein Sprichwort und im Märchen ist der Fall damit erledigt.
Im besten Deutschland, was wir je hatten, wollen die herrschenden Demokraten mittels Gesetz verhindern, dass so etwas vorkommt, dass man Fakten zur Kenntnis nimmt. Jedenfalls ist dies der Kern dessen, was uns als neues Gesetz angedroht wird. Tessa ist ein biologischer und juristischer Mann, aber wer das sagt, soll bestraft werden.
Erinnert das an etwas? Das ist eine Demokratie neuen Typus!
Quellen:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article233804288/Tessa-Ganserer-Abgelegter-Name-auf-Wahlzettel-schmerzvoll-und-erniedrigend.html
Der Beitrag erschien zuerst auf dem Blog von Vera Lengsfeld.
Zur Autorin: Vera Lengsfeld ist eine deutsche Publizistin, Sachbuchautorin und frühere Politikerin (zunächst Bündnis 90/Die Grünen, danach CDU). Sie war ab 1981 als Bürgerrechtlerin in der DDR aktiv.
Anm. Steffen Meltzer: Bei Gastbeiträgen handelt es sich um persönliche Meinungen der jeweiligen Autoren. Die Bewertungen überlasse ich erwachsenen und mündigen Lesern. Meiner Kommentare bedarf es dazu nicht.
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